Virtuelle Welten werden zukünftig eine Selbstverständlichkeit des täglichen Lebens sein. Die Grenzen zwischen der sogenannten realen Welt und der virtuellen Welt werden nicht scharf zu trennen sein, denn die virtuelle Welt wird Handlungen und Ereignisse unterstützen und selbständig durchführen, wodurch sie selbst zu einem Stück konstitutionierender Wirklichkeit wird.

Der Umgang mit der Virtuellen Realität wird eher zu einem Hinterfragen des naiven Realitätsbegriffes führen und uns die Erkenntnis bewußt machen, daß unsere Realität eine Scheinrealität, gefiltert durch unsere Wahrnehmung, ist.

Das klassische Produktverständnis wird sich grundlegend ändern. Fundamentale Kritik der Ästhetik eines Produktes wird weniger wichtig sein, da die virtuellen Produkte zu flüchtig sind. Dies resultiert aus dem Verständnis, daß die Produkte kontinuierlich verbessert und jederzeit einfach wieder gelöscht werden können.

Die Integration der virtuellen Welten im täglichen Leben wird weniger die Produkte, als die Sichtweise auf die Produkte selbst verändern, denn die vordergründige Uneingeschränktheit in den Gestaltungsmöglichkeiten erweist sich auf den zweiten Blick, nicht als stärkster Aspekt. So zwingen uns in der realen Welt die Naturgesetze dazu, physikalische, praktische Funktionen zu erfüllen, um unsere natürlichen, physischen und physiologischen Bedürfnisse zu befriedigen. Der Wegfall dieser Naturgesetze im Virtuellen, stellt jedoch keinen Vorteil dar, da im Virtuellen keines dieser Bedürfnisse befriedigt werden kann.

Die virtuelle Welt als eine Art Abbild des Benutzers, die seine Handlungen dokumentiert, seine Gedanken aufgrund der schnellen Darstellbarkeit von Information externalisieren kann, und die Möglichkeit, seine unbewußten Handlungen aufzeigen zu können, lassen die virtuellen Welten zu einem Teil des Subjekts werden. Durch neue Aspekte, wie die Verwendung unbewußter Körperreaktionen zur Selbstreflexion, die die Sicht von der Produktwelt hin zum Individuum führen, werden die Produkte zu einem Teil des Benutzers.